Andonstar AD407 vs. Elikliv EM4K / Tomlov TM4K

Das Wort „Mikroskop“ ist ein offensichtlich dehnbarer Begriff, zumal bei den Geräten aus Chinesien, und daß die angegebenen vierstelligen Vergrößerungen völliger Humbug sind, damit rechnet man ganz selbstverständlich.

Es ist aber durchaus spannend, daß das mittlerweile doch nicht mehr taufrische Andonstar AD407 offenbar immer noch zu den besten seiner Art gehört – das Ding ist von 2019, und man denkt sich so in seinem Wahn „hey, da könnte doch einer mal…“

Aber offenbar: nein, da hat keiner.

Auf der Suche nach einem Gerät, das die Schwachpunkte des AD407

  • arg trödelige, zeilenweise Aktualisierungsrate (schön erkennbar, wenn man z.B. ein Blatt Karopapier unter der Linse verschiebt – man erhält sehr prächtige Parallelogramme statt Rechtecken)
  • beschränkte Größe der SD-Karte
  • und mäßiges Einstellungsmenü

besser macht, dabei aber die Stärken

  • rauschfreies und scharfes Bild
  • tatsächlich eine nutzbare optische Vergrößerung von (selbst gemessen) 36fach auf dem 7″-Bildschirm
  • und eine praxistaugliche Arbeitsdistanz (>5cm bei maximaler Vergrößerung)

beibehält oder besser hinkriegt.

dachte sich der Meister: Hey, das sind ja echt viele begeistert von diesem „4K“-Mikroskop, das als „TOMLOV TM4K“ oder „Elikliv EM4K“ verkauft wird.“ Da es das Ding gerade recht günstig gab und es als „mit dleizehn-Megapixel-oliginal-Sony-Sensol“ angepriesen wurde, griff ich also zu. Die gedankliche Rechnung war: „13MP-Sensor statt des 4MP-Sensors auf einen 2MP-Full-HD-Bildschirm – da kann man bestimmt auch den Digitalzoom nutzen – und soo viel schlechter werden sie die Optik ja nicht hingekriegt haben….“

Irrtum.

Hier mal zum Vergleich ein paar Bilder bei 36facher Vergrößerung. Ich habe mir viel Mühe gegeben, den Fokus möglichst optimal einzustellen – und bevor einer motzt: ja, ein kleiner Teil der unterschiedlichen Optik kommt von der Beleuchtung (Ringlicht vs. LED-Strahler), und auf dem Elikliv ist die Schutzfolie noch drauf. Die verschlechtert das Bild aber nicht wesentlich.

Ein auf einer Pinzette aufgelasertes CE-Logo:

Ein Lötpunkt auf einer alten Billigkopfhörerquäke:

… und die Distanz zwischen Objektiv und Tisch bei der Aufnahme der obigen Bilder:

Bei geringerer Vergrößerung erhöht sich der Arbeitsabstand natürlich, wie bei allen mir bekannten entsprechenden China-Mikroskopen.

Was man auf den Bildern nicht sieht: auf dem Bildschirm des Elikliv findet dabei an Hell-/Dunkelübergängen bereits ein deutliches Ameisenrennen statt, der Sensor rauscht also trotz des extremen Weichzeichnens immer noch wie die Sau.

Auf Bilder mit dem Digitalzoom habe ich daher direkt verzichtet, die sind völlig vermatscht. Schade eigentlich, denn das Elikliv hat in der Tat einen sehr schönen Arm zur Befestigung am Tisch, ein besseres Einstellmenü und einen deutlich flotteren Bildaufbau. Aber was bringts, wenn das Ding nur als bessere Lupe mit vielleicht fünffacher Vergrößerung zu gebrauchen ist?

Tja, so war der Stand vor einigen Tagen. Interessanterweise wollte der Verkäufer das Gerät dann ums Verrecken nicht zurück haben und bot mir nach Sichtung der Bilder und Videos sowie etwas Hin und Her einen derartig hohen Rabatt an, daß ich nun quasi den Tischbefestigungsarm zum Preis eines üblichen etwas besseren Monitorarms gekauft habe und Mikroskop sowie Ringlicht dazu geschenkt kriege. Das schrie dann geradezu nach einer ausführlicheren Untersuchung.

Hier daher ein paar weitere gefundene Tücken des Elkiliv/Tomlov:

  • Erstmal wollte ich wissen, warum zur Hölle ein Akku in dieses Ding eingebaut ist., ein chinesischer 18650-Akku. Ich wollte es wissen und habe den mal abgelötet – das Mikroskop steht hier gern mal eine Weile und dann entlädt sich der Akku. Und ich habe nicht vor, das Gerät beim Wandern mitzunehmen und die ohnehin sehr kurze Akkulaufzeit zu nutzen… und plötzlich erklärte sich der Grund für dieses seltsame Feature und warum das Batteriefach auf der Rückseite mit einem (leicht ablösbaren) Aufkleber abgedeckt ist: ohne die zusätzliche Stromversorgung stürzt das Mikroskop ab, sobald es ein helleres Bild darstellen muß – der USB-Port kriegt nicht genug Strom für den Betrieb bereitgestellt…
  • Apropos USB-Port: da schon so einige rausgefunden haben, daß das Gerät sonderbarerweise nur mit dem mitgelieferten USB-A-auf-USB-C-Kabel funktioniert, scheint der USB-C-Port einfach nur ein USB-A-Port mit einer für die EU reingebastelten USB-C-Buchse zu sein.
  • Und das ganz bestimmt nicht im mindesten VDE-konforme Ringlicht, und hier wirds wirklich kriminell. Der Link führt zu einem Youtube-Video – und der Engländer hat vollkommen recht mit der mangelnden Trennung zwischen Netz- und Niederspannung und nicht vorhandener Sicherung.
    Aber er hat einen wichtigen Punkt übersehen: auf dem Anschlußkabel (hierzulande mit Eurostecker) ist ein VDE-Symbol eingeprägt und eine Kabelquerschnittsangabe von 2×0,5mm² – der Mindestquerschnitt für ein Netzkabel mit Eurostecker bis höchstens 2m Länge.
    Wenn aber das lächerliche Drähtchen, das da aus dem rosa Kabel rauskommt (grüner Kreis im Bild – mein Exemplar sieht genauso aus), auch nur die Hälfte davon hat, fresse ich einen Besen. Das sind vielleicht 0,1 oder bestenfalls 0,2mm²!
screenshot video ringlicht
Screenshot aus dem oben verlinken Video

Wenn da drin also ein Kurzschluß auftreten sollte, dann löst nicht mal die Haussicherung aus, weil das Kabel die 16A dafür nicht mal ansatzweise durchläßt! Stattdessen kriegt man einen Glühdraht, der erst die Isolation des Kabels und als nächstes die Bude abfackeln kann.

Was aber ein Ansatzpunkt ist: die Linse im Mikroskop ist eine Standard-S-Mount-Linse mit M12x0,5-Gewinde. Und sie scheint eine Brennweite von nur 15mm zu haben und nutzt die mechanische Verstellmöglichkeit des Sensor im Tubus nicht im geringsten aus. Mit etwas Glück könnte man das Ding also mit einer Linse mit etwas mehr Brennweite und einem passenden Blendenwert versehen und so erheblich verbessern…


Öhm… ja, nee.

Eigentlich dachte ich ja, ich könnte vielleicht mal gucken, ob ich ddclient ein Protokoll für ddnss.de beibringen möchte. Kann ja nicht so schwer sein, die Adresse http://www.ddnss.de/upd.php?user=<username>&pwd=<pass>&host=<domain>&ip=<ipaddr>&ip6=<ip6addr> irgendwo einzubauen, oder?

Beim Blick auf den Code hab ich dann aber die Flucht ergriffen. Wenn man mal bedenkt, daß die allermeisten DynDNS-Dienste über die Fritzbox mit einer angepaßten HTML-Adresse ähnlich der obigen mit einer Handvoll Variablen drin gesteuert werden können, sind 7700 Zeilen dafür schon ne Kunst…


Screen-Capturing mit OBS Studio unter Wayland

Mal wieder ein Fall von „manchmal ist es so einfach…“: auf dem frisch auf MX Linux 25 mit Debian Trixie-Unterbau und Wayland laufenden OBS Studio suchte der Meister die Screen-Recording-Funktion vergebens.

Nun gebe man das mal in die Suchmaschine seiner Wahl ein. Da findet man alles mögliche. Wer nicht einfach flucht und zu X11 zurückwechselt, zwingt entweder OBS wieder zurück zu X (das dann wiederum mit XWayland in Wayland läuft), oder er sucht sich Plugins, die je nach Wahl des Programmierers dann auf unterschiedliche andere Schnittstellen zugreifen.

Dabei ist die Sache zumindest für das OBS 30.2.3 aus dem Debian-Repository ganz einfach: man installiere sich das Paket „obs-plugins“ (liegt ebenfalls im Repository) – und schon ist die Bildschirmaufnahme wieder da.

obs mit plugins

Bei der Gelegenheit kann man auch gleich noch die Pakete „obs-pipewire-audio-capture“ und „qpwgraph“ nachinstallieren. Ersteres ermöglicht Soundaufnahmen direkt über den Pipewire-Soundausgang, und das zweite ist eine Art Software-Steckbrett, mit dem man x-beliebige Ein- und Ausgänge von Pipewire miteinander verbinden kann. Also genau das, was ein Kabel zwischen Soundkartenaus- und -eingang oder ein virtueller Loopback-Audio-Treiber wie VBCable oder LoopBeAudio unter Windows tut – nur viel flexibler. Damit interessiert es einen schlicht und ergreifend nicht mehr, wenn irgendeine Software nur den PC-Soundausgang, nicht aber eine Aufnahmesoftware bedudeln will…


Firefox unter KDE zeigt nur leere Fensterrahmen

Seit einer Weile habe ich ein spannendes Problem bei Firefox 145 – Downloadfenster, „About Firefox“ und ähnliche Popups – inklusive übrigens des „Start in Safe Mode“-Fensters! – funktionieren zwar, wenn man sie blind mit der Tastatur bedient, erscheinen jedoch plötzlich nur als leerer Rahmen und reagieren nicht mehr auf Mausaktionen:

firefox downloadfenster

Erst wenn man das Fenster dann etwas vergrößert oder verkleinert, wird der Inhalt dargestellt.

Mal sehen, ob Firefox das mit der nächsten Version behebt…


Abspielfunktion von DaVinci Resolve hängt sich auf

Spannender Fehler. $Mylady wollte ein Video für eine sportvereinliche Weihnachtsfeier schneiden: „Du hast doch DaVinci Resolve, installier mir das doch auch mal.“

Also nuckelte der Rechner die aktuelle Version aus dem Netz, und der Meister installierte sie, ergänzte die nötige KDE-Fensterregel, die für die Anzeige des Menüs sorgt, und die Kleinigkeiten, die das Programm haben willl, die aber unter MX Linux nicht standardmäßig vorhanden sind…

  • libapr1
  • libaprutil1
  • nvidia-detect
  • nvidia-opencl-icd
  • libcuda1
  • libglu1-mesa

… startete das Programm und stellte aufgrund eines aufpoppenden GPU-Fehlerfensters nach kurzer Suche wie für diesen Fall öfter empfohlen die Grafikkarte manuell auf „OpenCL“ ein.

DaVinci lief damit super, als $mylady anfing zu basteln – ungefähr fünf Minuten lang. Dann lief das Progamm zwar weiter, aber die Playbackfunktion in der Timeline tat einfach nix mehr. Das Netz spuckte dazu nach fleißiger Suche aus:

  • Wiedergabe –> Proxy-Verarbeitung –> „Proxies bevorzugen“ aktivieren
  • Wiedergabe –> Wiedergabeauflösung (Timeline): reduzieren auf „halb“, notfalls auch auf „Viertel“
  • Da Vinci Resolve –> Einstellungen –> Speicher und GPU –> Fusion –> Fusion Settings –> Tweaks –> GPU Usage –> Haken bei „Auto detect Graphics Memory“ aus und den korrekten Wert von Hand angeben
  • und den installierten OpenCL-Loader auf Funktion prüfen

All das verlängerte zwar die Zeit bis zum Hänger ein wenig und sorgte wenigstens einmal für einen richtigen Absturz mit (leider nichtssagendem) Fehlerprotokoll, löste aber das Problem nicht. Resolve lief eine Weile super – und wollte dann plötzlich nichts mehr abspielen.

Am Ende half dann das, was ich ganz am Anfang hätte tun sollen: einen Blick in die Systemanforderungen werfen, die Blackmagic in den Einträgen zu den aktuellen Downloads in seinem Weblog aufführt, wenn man dort auf das kleine „Mehr lesen“ klickt. Da steht dann nämlich für das aktuelle DaVinci Resolve 20.2.3 unter anderem folgendes:

GPU which supports OpenCL 1.2 or CUDA 12.8.
AMD official drivers from your GPU manufacturer.
NVIDIA Studio driver 570.26 or newer.

Ein kleiner Vergleich der Ausgabe der Kommandos nvida-smi zeigte dann schnell das Problem: der bei MX Linux 23 aktuell zu kriegende Nvidia-Treiber 550.163.01 unterstützt nur CUDA in der Version 12.4 – und DaVinci Resolve macht halt einfach, statt irgendwann mal zu prüfen, was es denn da hat. (Achtung: für das neue Debian 13 „Trixie“ gilt dasselbe!)

Die neueste Version von Resolve, die diesen Treiber mag, ist DaVinci Resolve 19.1.4 – und siehe da: das läuft problemlos. Alternativ kann man natürlich auch einen neueren Nvidia-Treiber installieren, aber das scheint auch im Jahr 2025 eine zuverlässige Methode zu sein, sich sein System beim nächsten Kernel-Update zu zerschießen. Da gehe ich dann doch lieber auf Nummer sicher…

(Das mit dem „macht einfach“ gilt übrigens auch beim Rendern des fertigen Videos. Wenn der Rechner nicht genug Wumms hat, hängt Resolve sich einfach auf. Dann muß man in den Rendereinstellungen unter „File“ (Datei) die Rendergeschwindigkeit reduzieren. „50“ funktioniert mit der GTX1650 gut.)

Update 1.12.25:

Um Resolve 19 unter MX 25 oder Debian Trixie zum Laufen zu kriegen, muß man zwei Punkte beachten:

  1. der Installer jammert, daß die Library „libasound2“ nicht installiert sei – das ist aber Unsinn, das Paket heißt inzwischen nur „libasound2t64“. Wenn also keine weiteren fehlenden Abhängigkeiten aufgelistet werden, zum Umgehen den Installer wie folgt starten:

    SKIP_PACKAGE_CHECK=1 ./DaVinci_Resolve_Studio_your-version_Linux.run -i
  2. Danach startet Resolve aber noch nicht, sondern tut gar nichts. Beim Start aus dem Terminal mit dem Befehl /opt/resolve/bin/resolve präsentiert es einem den folgenden Fehler:

    /opt/resolve/bin/resolve: symbol lookup error: /lib/x86_64-linux-gnu/libpango-1.0.so.0: undefined symbol: g_once_init_leave_pointer

    Um den zu beheben, muß man Resolve zwingen, statt einiger veralteter mitgebrachter Libraries auf die vom System zuzugreifen. Hierzu entfernt man die folgenden Dateien aus dem Ordner /opt/resolve/libs:
    • libgio-2.0.so
    • libgio-2.0.so.0
    • libgio-2.0.so.0.6800.4
    • libglib-2.0.so
    • libglib-2.0.so.0
    • libglib-2.0.so.0.6800.4
    • libgmodule-2.0.so
    • libgmodule-2.0.so.0
    • libgmodule-2.0.so.0.6800.4
    • libgobject-2.0.so
    • libgobject-2.0.so.0
    • libgobject-2.0.so.0.6800.4

Nun sollte das Programm wieder seinen Job tun.


Und nochmal Hoover, diesmal die Entstörbombe

Letzter Teil der großen Klopfsaugerrevision: der Entstörkondensator, auch wenn dieser hier von der von Hifi-Esoterikern in den höchsten Tönen gelobten dänischen Firma Jensen stammt, die offenbar bis 2020 immer noch Ölpapierkondensatoren gebaut hat. Die von Hoover verbauten alten Kondensatoren haben nämlich leider ebenfalls eine gewisse Neigung, kaputtzugehen – und wenn sie es tun, dann offenbar richtig mit Radau und Dreck. Abseits des schlichten Alters könnte möglicher Grund für derlei Explosionen auch die ordentlichen Dellen sein, die die Montageschelle im Kondensatorgehäuse hinterläßt – und was tut man, wenn man den Sauger zerlegt und überholt? Richtig: eben diese Schelle lösen und wieder schön festziehen, gegebenenfalls auch mehrfach…

Als Ersatz braucht man zwei Y-Kondensatoren mit 0,02 oder 0,022 µF und einen X-Kondensator mit 0,2…0,22 µF, die wie auf dem Originalkondensator abgebildet verschaltet werden wollen.

Soweit, so einfach. Da macht man aber die Rechnung ohne die Hersteller der Dinger. Denen war Miniaturisierung nämlich offenbar wichtiger als Zuverlässigkeit. Daher scheint die inzwischen gängige Lösung zu sein, daß man Entstörkondensatoren mittlerweile nur noch in Automotivequalität und geradezu grotesk überspezifiziert kaufen sollte, wenn man was haltbares haben will: so 1000..1500 V sollten es schon bitte sein, wenn das Ding dann an Netzspannung hängt…

Zudem ist es gar nicht so einfach aktuell, diese blöden Kondensatoren zu kriegen – insbesondere die Y2-Typen sind fast überall ausverkauft: das blaue C hat in der benötigten Kapazität gar nix, Reichelt hat nur die berüchtigten Metallpapier-Exemplare von Rifa/Kemet, und RS verkauft nur zu große Mindestmengen… mit einer Ausnahme: eben jene Rifa-Bömbchen. Also probieren wir halt mal TME als Lieferanten aus…

Und um die Sache ordentlich zu machen, gibt es hier Leiterplattendaten, um die Geschichte an der originalen Befestigungsstelle zu montieren:

Fertig zusammengebaut sieht das ganze nun so aus. Die originalen Isolatierschlauchstücke lassen sich mit etwas Wärme übrigens wunderbar aufweiten, um sie auch über die neue Leiterplatte zu ziehen und so einen gewissen zusätzlichen Schutz zu gewährleisten. Einfach über den Kopf einer Kombizange schieben, dann mit ausreichend Abstand vor einem Heißluftgerät hin- und herdrehen und die Zange langsam und vorsichtig aufdrücken.

Damit sollte hoffentlich auf längere Sicht Ruhe herrschen – und selbst wenn, wird der Sauger wenigstens nicht mit altem Kondensatoröl vollgekotzt.

Dann bis zur nächsten Revision – so in zehn bis zwanzig Jahren!


„Hoover Grease Gun“ und Motordichtung

Na, das ging flott: der alte Klopfsauger (@TM: nein, nicht ganz von 1812 – selbst der allererste Hoover-Staubsauger ist nur von 1908… apropos, such mal auf Youtube nach „Hoover Senior“ oder „Hoover Convertible“ ;-) ) ist frisch geschmiert, und auf Printables gibt es nach ein wenig Messerei und Nachkonstruktion anhand meines 6525 und der wenigen im Internet auffindbaren Bilder nun die für dieses Exemplar notwendigen Adapter für eine neuzeitliche Pressol-Stoßfettpresse mit M10x1-Gewinde:

Bei den erst vor einigen Jahren ausgetauschten Rollenlagern kam fast nur sauberer Schmierstoff raus. Beim Motorlager hat sich die Sache aber definitiv gelohnt, das alte Fett (die graubraunschwarzen Streifen) sah nach all den Jahren doch nicht mehr wirklich gesund aus:

altes fett

Da der Sauger nun eh nochmal auseinander ist, wird nun aber auch die leicht verhärtete Dichtung zwischen Motorgehäuse und Bodenteil ausgetauscht. Die hatte ich bei der Aktion vor zwei Wochen vergessen… also einmal die Brocken rausholen, soweit sie überhaupt noch da sind…

hoover7

… und eine neue Dichtung rein:

Falls jemand ebenfalls diese Dichtung sucht: Es handelt sich bei diesen Bröseln übrigens um die kläglichen Reste einer simplen geschlossenzelligen Moosgummirundschnur mit 5mm Durchmesser, wie sie auch bei Kisten, Autos, Häusern und ähnlichem benutzt wird und die man für einen Appel und ein Ei als Meterware bei Ebay kriegt. Sieht man auch auf Bildern des Original-Ersatzteils.
Dafür Porto aus England zu bezahlen lohnt nicht, und man muß auch nicht mit Silikon herumschmieren, wie man es leider bei manchen Profis sehen kann. Abmessen, schräg zurechtschneiden und rein damit. Und dann die Motorschrauben langsam und über Kreuz anziehen, wir wollen ja nicht das Bakelitgehäuse killen.

Als letztes wird noch der Entstörkondensator ersetzt – und dann ist der Sauger fit für die nächsten Jahrzehnte.


„I want to break free“ wird überholt.

Der Titel ist ein Insider, mit dem nur das Ich und $TK (so er sich denn noch hierherverirrt) was anfangen können – alle anderen hinterfragen den am besten einfach nicht… :-)

Aber trotzdem darf auch ein Hoover „Senior“ 6525 nach irgendwas zwischen 50 und 60 Jahren Dienst mal eine Grundreinigung erhalten – beim ersten Überholen vor gut 30 Jahren hatte sich Maschinist Junior nicht getraut, dieses letzte Designerstück des Herrn Dreyfuss für Hoover gänzlich zu zerlegen.

zwanzig jahre frueher2 sw

Heute gibt es dagegen das Internet, heute gibt es (Update, besseres Video verlinkt – das hier ist von einem alten Hoover-Servicetechniker) andere Verrückte, die die Kisten in einem Video auseinandernehmen und die Wartung erklären – und die größte Überraschung ist wohl: heute gibt es immer noch die wichtigsten Ersatzteile für diese saugenden Museumsstücke. Überwiegend als Nachbau zwar, da Hoover (genauer: Candy, die haben die gekauft) offenbar irgendwann deutlich nach der Jahrtausendwende beschlossen hat, daß es jetzt doch mal gut ist – aber hey, man probiere mal Teile für einen halb so alten Miele- oder Siemens-Staubsauger zu kriegen. Muß irgendwie am britischen Eigensinn liegen… oder daran, daß man diesen Klopfsauger in nicht allzu sehr veränderter Form als „Hoover Guardsman“ in den USA bis heute (!) noch kaufen kann. Da kam dem Meister doch glatt die Geschichte mit dem Fenster wieder in den Kopf…

Bei dem alten Gerätchen hier war neben einer Grundreinigung mal folgendes fällig:


Kunstpfirsich?! Echt jetzt?

Daß Gaba, der Hersteller von Elmex, von Colgate-Palmolive übernommen wurde, tut dem Kram wirklich nicht gut. Als erstes wurden die Preise ordentlich erhöht und die Produktion der Zahnpasta nach… Slowenien laut Packung… verlagert, und nun bekam der Meister von der neuen Packung Elmex Gelee einen Würgereiz – da hat nämlich irgendein Vollidiot gedacht, er müsse dieses Zeug ausgerechnet mit einem so richtig künstlich-ekligen Voll-in-die-Fresse-Pfirsicharoma aufpeppen.

Respekt, meine Herren. Das Ergebnis ist die widerlichste Zahnpflege, die ich je im Mund hatte.

Zum Glück gibt es andere Hersteller, die quasi identischen Flouridkram anbieten, die werden ausprobiert. Und zwar *jetzt*. „Dynexaminfluorid Gelée“ ist zwar ein alles andere als verkaufsfördernder Name, aber die Zusammensetzung paßt auf dem Papier, der Preis ist halb so hoch – und vor allem: keine Plastikpfirsichkacke…

Update nach einigen Wochen: das Dynedingsda-Zeug schmeckt definitiv besser als das neue Elmex Gelée (kein Würgereiz :-) ), wenngleich schlechter als das alte. Wirkt aber, wenn der Meister dem Feedback seines Gebisses trauen kann, genauso gut.


Mal wieder Daten umziehen…

Hoffentlich wars das diesmal: nachdem MyMinifactory, das ich vor einigen Jahren als Ersatz für Thingiverse ausgewählt hatte, immer mehr in Richtung Bezahlware und „Tabletop-Modelle-only“ abdriftet und seit neuestem die Suche dort per Default überhaupt nur noch kostenpflichtige Modelle anzeigt, habe ich nun doch meine ganzen Druckmodelle auf Printables umgezogen, alle Links hier aktualisiert und so weiter…

Was ein Theater. Deswegen mag ich selbstgehosteten Kram, da wird man wenigstens nicht durch irgendeinen Unsinn genötigt umzuziehen.


Schwerer Hirnschiß, eindeutig

Neu gelernt: beim Discobesuch zählt ganz offensichtlich bei unter-18-Gästen (es war ein nicht mehr allzuweit von der Volljährigkeit entfernter Nachwuchs dabei) seit einiger Zeit nicht mehr wie früher, ob die Eltern dabei sind oder nicht. Stattdessen ist laut Türsteher nun zuvorderst relevant, „ob ein Raucherbereich frei zugänglich ist oder nicht“.

Meine lieben Damen und Herren Politiker, Stadtkontrolleure oder welcher ausgemachte Vollidiot sonst dafür verantwortlich ist: IHR HABT DOCH DEN ARSCH OFFEN!!

Wir sind dann zu den Freunden nach Hause gegangen, da konnten wir alle gemeinsam sitzen, quatschen, saufen, rauchen und Musik hören, wie wir wollten.

War auch so ein schöner Abend. Nur schade um die entgangenen Einnahmen für die Disco.


Fun Facts rund ums F*****

Was man beim Aufräumen doch so findet…:

  • Die deutsche Rechtsprechung geht von etwa 15 Minuten pro Geschlechtsakt aus – komplett, inklusive Aus- und Anziehen.
  • Der Deutsche Penis ist mit 8,6 cm unerigiert grob einen halben Zentimeter kürzer als der weltweite Durchschnitt. Eregiert liegt die Welt bei 13,1 cm und gut 11,6cm Umfang. Gemessen jeweils an der Oberseite des steifen Penis am Bauch ohne Druck angesetzt und bis zur Eichelspitze gemessen.
  • Normalgewichtige Männer brauchen durchschnittlich 1,8 Minuten zum Orgasmus, dicke können dagegen 7,3 Minuten aushalten.
  • Je kleiner der Hoden, desto fürsorglicher ist der Mann als Vater.

Im Gedenken an Hitlers Klöten


Wasser isses.

Bahnbrechende Erkenntnis von gestern abend:

  • Wenn irgendwo Wasser fehlt, was ist es dann? – Trocken.
  • Wenn einem das auffällt, was tut man natürlicherweise? – Wasser nachkippen.

Soweit, so selbstverständlich.

Nur warum kommt man dann nicht auch die Idee, das dann auch bei beschissenen Pommes zu tun, wenn man die bei irgendeinem wieder aufzuwärmenden Bestellfutter dabei hat?

  • Bisher: Pommes mit etwas Öl in Pfanne, Pommes allseitig anbraten, nachsalzen. Ergebnis: trockene bis harte Kartoffelstengel. Warum? Wasser fehlt.
  • Neu: Pommes mit einem kleinen bißchen (vielleicht so 50…100ml für die Beilagenportion?) *Wasser* in die Pfanne, aufheizen, Öl dazu, Pommes allseitig anbraten, nachsalzen. Ergebnis: wieder gute Pommes.

… warum fallen einem solche Offensichtlichkeiten eigentlich immer erst nach Ewigkeiten ein?

Jetzt aber erstmal arbeiten. Ich hasse Montage… und die Seite vom Ich geht auch nicht. (Edit: jetzt tut sie wieder)


KI-Chatbots und Datenschutz…

KI-Chatbots sind schon spannende Dinger – stell ihnen eine Frage oder gebe ihnen einen Auftrag in natürlicher Sprache und sie antworten Dir bzw. erledigen die Aufgabe, oft sogar richtig. Man muß halt nur den Satz „KI ist ein schlauer Kollege, der Dich aber dann und wann nach Strich und Faden belügt, ohne dabei rot zu werden“ beachten – eben getreu der alten und immer noch gültigen Weisheit des Apple-Mitgründers Steve Wozniak „Vertraue keinem Computer, den Du nicht aus dem Fenster werfen kannst.

Nur was passiert mit dem, was man da eingibt?

Bisher gab es da die Amis (das allbekannte ChatGPT, Perplexity, et cetera…) und die Chinesen mit ihrem schön auf Linientreue getrimmten und der chinesischen KP nicht genehme Dinge zensierenden Deepseek, die dann aber auch ausnahmslos alles, womit man sie füttert nach Herzenslust speichern und verwenden, sei es zum Training (wodurch es per Zufallsprinzip irgendwo wieder ausgespuckt werden kann) oder um damit Geld zu machen.

Einzige Alternative war da noch die französische Variante „Le Chat„, die immerhin die DSGVO beachtet und die Daten des Benutzers nur zum Training nutzt, solange der nicht anderweitig bezahlt… und angeblich von Apple gekauft werden soll, weil die ihre Siri 2.0 nicht hinkriegen. Was dann vermutlich auch mit einer mehr oder weniger deutlichen… „Amerikanisierung“ der Privacy Policy einhergehen wird, auch wenn Apple nicht Meta heißt.

Ganz frisch haben nun aber die Schweizer von Proton was gebastelt: „Lumo“ – freundlicherweise nutzbar ohne Anmeldung und kostenlos, nur mit einer begrenzten Anzahl an Fragen pro – Achtung – Woche. Das Ding spricht – ebenso wie Le Chat – übrigens problemlos deutsch, auch wenn die Website anfangs englisch ist.

Dahinter steckt nicht ein fettes und entsprechend energiefressendes Monster-Sprachmodell, sondern mehrere spezialisierte mit einem „Entscheider“ vorndran, der nur untersucht, ob man nun das Kinoprogramm in Timbuktu erfahren, einen Text analysieren oder ein Skript programmieren lassen will und das dann dem jeweiligen digitalen Spezialisten weiterleitet. Das soll deutlich weniger Strom brauchen. Und das Schöne: sie sind tatsächlich die ersten, die einem garantieren, daß die eigenen Daten nicht irgendwie verwurstet werden.

Herzlichen Dank dafür. Endlich ein KI-Chat, den man ohne Bedenken benutzen kann. Denen gönne ich den Erfolg und habe nach etwas Testen ausnahmsweise mal ein Plus-Abo abgeschlossen, obwohl ich KI-Chatbots bisher nicht allzu oft nutze.

Falls jemand die zugehörige App benutzen will: die heißt „Lumo by Proton“ und ist ganz normal in den Appstores zu finden, was bisher in der Hilfe von Proton nirgendwo auftaucht. Und im Gegensatz zu beispielsweise der Perplexity-App ist die Android-App auch laut Exodus blitzsauber – nicht ein Tracker. Die kann man meines Erachtens bedenkenlos benutzen – und daran kann sich der Großteil der Welt mal ein Beispiel dran nehmen :-)


Nicht-LED-Tischlampe

$Mylady hatte kürzlich die Familie da – eine kleine Geburtstagsfeier. Wir saßen draußen, auch wenn es gen Abend irgendwann fast kühl wurde… und sie stellte fest: „Wir brauchen irgendwas lampiges ohne Stromkabel für so Fälle.“

Ihr Gedanke war eigentlich eine dieser LED-Akkutischlampen, also suchte sie… und stellte dann nach einer Weile fest, daß die Dinger alle entweder auf Kurzlebigkeit getrimmt oder teuer sind oder beides: kein Schalter, sondern irgendwas mit Touch oder bestenfalls ein Taster, und der Akku ist irgendwo in den Untiefen der Dinger fest verlötet. Mit viel Glück hat der Konstrukteur noch einen Stecker ins Kabel zwischen Akku und Elektronik konstruiert, daß man den Energiespeicher nach dem Lösen von einer größeren Anzahl Schrauben ausbauen, wegwerfen und gegen einen neuen austauschen kann…
Einfach „Standard-Lithiumzelle ohne viel Trara rausnehmen und bei Bedarf wieder reinstecken“, wie es für die angedachte Nutzung von vielleicht zweimal im Jahr sinnvoll wäre, ist dagegen nicht. Und „hübsch“ ist überwiegend auch was anderes…

Was also als Alternative nehmen? Ganz einfach: wir gehen so 120 Jahre rückwärts, bevor es Elektrizität gab: „Petroleumlampe“ lautet das Stichwort.

$Mylady war erstmal irritiert und hatte eine der alten Baustellenlaternen im Kopf, die man bei einer auche nach „Petroleumlampe“ als erstes gezeigt und als mehr oder weniger dysfunktionalen China-Klon im Baumarkt hintergeworfen bekommt… der Meister dachte dagegen eher an eine der originalen Tischleuchten aus der Zeit. Einige Tage der Einleserei und Sucherei und eine gehörige Portion Glück später wurde dann in den Kleinanzeigen dieses alte Schmuckstück eingestellt:


Freuden mit IPv6 Teil 3 – DynDNS und Wireguard

Die Kisten zuhause können nun per IPv6 ins Netz, und Pihole filtert brav.

Nun geht es darum, von außen auch wieder ins eigene Netzwerk zu kommen und so nebenher auch unterwegs auf dem Handy via Pihole die Werbung nachhaltig auszuräuchern.

Dafür braucht man einen IPv6-fähigen DynDNS-Service – und nachdem hier Wireguard nicht in der von AVM kastrierten Version auf der Fritzbox, sondern auf dem Raspi mit Pihole läuft (Vorteil u.a.: man kann die Verbindung sichern und wiederherstellen…), muß die Ansteuerung des DynDNS-Services von der Fritzbox zum Raspi verlagert werden, weil der Raspi seine eigene IPv6 festlegt (wir erinnern uns… SLAAC…). Dafür gibt es- neben reichlich dummen Lösungen wie dietpi-ddns, die stumpf alle x Minuten den DynDNS-Server zumüllen, auch ddclient. Der wird von des Meisters DynDNS-Provider empfohlen, weil er so helle ist und nur bei einer Änderung ein Update sendet, so daß man keine Problem kriegt, wenn der DynDNS-Provider eine Beschränkung der Updates hat.

Allerdings ist dieses Stück Software leider auch ein Musterbeispiel an Frickelarbeit. Die Dokumentation ist höflich ausgedrückt diffus. Die Einstellungen in der Konfigurationsdatei scheinen sich bei jeder der letzten Versionen verändert zu haben, weswegen auch die Anleitung bei deSEC für IPv6 nicht funktioniert. Und die Version 3.10.0, die Debian-Systeme in der Paketverwaltung anbieten, funktioniert aufgrund eines Bugs mit IPv6 sowieso nicht richtig.

Daher hier – nach geraumer Zeit des Rätselratens – eine ausführliche Installationsanleitung:


Freuden mit IPv6 Teil 2 – Pihole und Unbound

Nachdem nun die Rechner grundsätzlich mal eine IPv6-Verbindung haben, sollen natürlich auch Unbound und Pihole ihren Job für IPv6-Adressen tun.

Der erste Schritt ist Unbound. Dafür habe ich die entsprechende Anleitung hier passend aktualisiert.

Update 8.12.25: Als nächstes sorgen wir dann dafür, daß der Raspi den hinteren Teil seiner IPv6-Adresse (die „Interface ID“) festlegt. Mein Raspi interessiert sich nach einer Neuverbindung der Fritzbox aus mir unklaren Gründen nämlich einen Dreck dafür, wenn man die an der Fritzbox ebenso wie die IPv4-Adresse unter „Heimnetz –> Netzwerk –> [Einstellungen des Raspis] –> Heimnetz –> IPv6-Interface-ID“ fest vorgibt. (An sich ist das zu erwarten, wenn man wie der Meister unter „Heimnetz –> Netzwerk –> Netzwerkeinstellungen –> weitere Einstellungen (ganz unten) –> IPv6-Einstellungen –> DHCPv6-Server im Heimnetz“ nur die Option „Nur DNS-Server zuweisen“ aktiv hat und daher DHCPv6 an der Fritzbox nicht aktiv ist – nur warum übernimmt der Raspi das in anderen Fällen dann trotzdem?)

Zum Festlegen gibt es zwei Optionen:

  • Entweder man stellt dafür einfach in der dhcpd.conf die Mac-Adresse der Netzwerkkarte ein – das mag ich nicht, weil die dann hardwaregebunden ist – da hat man Spaß bei einem Austausch des Raspis.
  • Oder man definiert dafür ein IPv6-Token, mit dem die Interface ID festgelegt wird. Das klingt doch besser.

Dietpi ist da ein wenig undankbar, weil man da eigentlich die Netzwerkinterfaces über dietpi-config einstellen soll – andere Programme sind nicht vorhanden. Allerdings hat das Programm von IPv6-Tokens noch nichts mitbekommen… daher ist hier erstens Handarbeit fällig und zwar mangels komfortablerer Alternativen so wie vor zwanzig Jahren: über die „interfaces“-Datei.

Wir öffnen also die Datei /etc/network/interfaces, stellen fest, daß man die nicht editieren soll, weil dietpi-config sie ggf. überschreibt – und erstellen dann mit sudo nano /etc/network/interfaces.d/ipv6settoken eine neue Datei namens „ipv6settoken“ mit folgendem Inhalt:

iface eth0 inet6 auto  
up ip token set ::abba:eeff:ffdd:abba dev $IFACE

Mit einem sudo /etc/init.d/networking restart gefolgt von ip token kann man das Ergebnis dann testen und sollte folgende Antwort erhalten:

token ::abba:eeff:ffdd:abba dev eth0

Damit ist dieses Theater seitens des Raspi erledigt. In der Fritzbox sollte man nun denselben Wert auch bei „Heimnetz –> Netzwerk –> [Einstellungen des Raspis] –> Heimnetz –> IPv6-Interface-ID“ eintragen, damit sich die beiden nicht in die Quere kommen. Dann wird der Wert auch bei vorhandenen Portfreigaben übernommen.

Nun folgt Pihole: das ist dazu seit einiger Zeit problemlos in der Lage; es holt sich auch dann IPv6-Adressen von Unbound, wenn man Unbound nur mit seiner IPv4-Adresse unter „Custom DNS Servers“ eingetragen hat. Einstellungen muß man seit Version 6 keine mehr vornehmen.

Mit einem

dig -t aaaa google.de @127.0.0.1

kann man testen, ob Pihole die Adresse richtig auflöst.

Nun kommt die Fritzbox dran, hier muß man Pihole als DNS auch für IPv6 eintragen. Hierzu benötigt man die feste interne IPv6-IP des Raspis, auf dem Pihole läuft. Hierzu im Terminal oder der SSH-Konsole

ip -6 addr

eingeben und die mit dem in der Fritzbox bei „Unique Local Addresses –> ULA-Präfix manuell festlegen“ festgelegten Präfix (Standard ist „fd00“, also im Zweifelsfall danach suchen) beginnende IP-Adresse suchen (die Option aktivieren, sofern nicht bereits geschehen). Falls zwei davon auftauchen, die nehmen, wo nicht „temporary“ hintendran steht. Dieselbe Adresse sollte auch in der Fritzbox unter „Heimnetz –> Netzwerk –> [Einstellungen des Pihole-Raspis] –> Heimnetz –> IPv6-Adresse –> IPv6-ULA“ stehen. Leider unterscheidet die Fritzbox nicht zwischen einer temporären und einer festen ULA, daher muß man bei aktiven Privacy Extensions zwingend auf dem Rechner nachgucken, welche die richtige ist (edit: dieser Punkt scheint sich mit einem der letzten Fritzbox-Updates erledigt zu haben, seitdem steht nur noch an einer ULA-Zeile in der Fritzbox „Temporary“!). Diese Adresse merken, die muß in der Fritzbox auch noch an diesen beiden Stellen eingetragen werden:

  • einmal unter „Heimnetz –> Netzwerk –> Netzwerkeinstellungen –> weitere Einstellungen (ganz unten) –> IPv6-Einstellungen –> DNSv6-Server im Heimnetz –> Lokaler DNSv6-Server“
  • und einmal an derselben Stelle, wo Pihole auch schon für IPv4 einzutragen ist, nämlich unter „Internet –> Zugangsdaten –> DNS-Server“. Hier bei „DNSv6-Server –> Bevorzugter DNSv6-Server“ die IP von Pihole festlegen.

Spätestens nach einem Neustart sollte Pihole dann auch als DNS-Server für IPv6-Anfragen genutzt werden.

Das war einfach – es folgen erst DynDNS und dann Wireguard, und das wird lustiger, weil da die Tücken von IPv6 voll reinhauen…


Dumm-EU-Flaschendeckel

Wer hätt’s gedacht: einer soliden Mehrheit gehen die idiotischen Kippdeckel an manchen Flaschen auf den Senkel, und was bringen tun sie auch nicht (der Link führt zur Tagesschau). Also kann man die Sache hochoffiziell als Musterbeispiel einer EU-Idiotie in bester Tradition der seligen Gurkenkrümmungsrichtline betrachten.

Amüsant finde ich aber, daß die Hersteller sich wundern, warum sich das Kaufverhalten nicht durchgreifend verändert hat. Ist denen noch nicht in den Sinn gekommen, daß man diese Plastikscharniere mit einer Drehung des Deckels um gut 90° senkrecht zur Scharnierdrehachse im aufgeklappten Zustand völlig problemlos abreißen kann? Dann hat es sich mit „Klappdeckel“. Das dürfte außer dem Meister auch noch anderen aufgefallen sein.

Mir ist das inzwischen ausreichend in Fleisch und Blut übergegangen, daß ich da beim ersten Öffnen nicht mal mehr drüber nachdenken muß: aufschrauben, aufklappen, Deckel hinten oben und vorn unten wie im Bild packen…

dumm eu flaschendeckel1

…kurz drehen, dabei reißt dann der Großteil des Plastikscharniers…

… dann ziehen, um den letzten Verbindungsfaden abzurupfen, dabei nach Wunsch gedanklich ein „Fickt Euch“ gen Brüssel senden. Deckel ab, Thema erledigt.

dumm eu flaschendeckel4

Dauert spätestens nach den ersten paar Versuchen eine bis allerhöchstens zwei Sekunden.

Nur bei Tetrapacks muß man etwas Fingerspitzengefühl walten lassen, daß man den aufgeklebten Ausgießer nicht mit abreißt. Die nehme ich dabei normalerweise in die rechte Hand und drücke mit dem Daumen den Ausgießer gegen den Tetrapack. Ging auf den Bildern halt nicht – da mußte die rechte Hand die Photos machen.


Grmpf.

Heute mittag kam Holz, also standen wir den Nachmittag über draußen und haben das gestapelt und dabei die großen Stücke gleich nochmal gespalten… und abends hockte der Meister mit nem nassen Lappen auf der warmen Birne und dezentem Kopfweh da – ein leichter Sonnenstich, allen Ernstes. Ich könnte mich nicht dran erinnern, sowas je gehabt zu haben -.-

Also muß jetzt wohl ein Strohhut her, wenn das dünner werdende Schädelfell seinen Job nicht mehr ausreichend macht… was ein Käse!


Spaceballs 2?!?

Soll man sich freuen oder in Erwartung einer weiteren Vergewaltigung weinen? Mel Brooks kündigt mit seinen 98 Jahren ernsthaft einen zweiten Spaceballs-Film an! Für 2027 – mal sehen, ob der Mann dann noch lebt.

Also eins kann man bestimmt jetzt schon sagen: entweder der Film wird so richtig Scheiße – oder er wird über kurz oder lang ebenso Kult wie sein Vorgänger. Die Tatsache, daß selbst Rick Moranis wieder zu Lord Helmchen überredet werden konnte, läßt zumindest auf ein gutes Drehbuch hoffen… Und man darf vielleicht sogar darauf hoffen, daß Mel Brooks einem jeden beide Mittelfinger zeigen wird, der darauf besteht, daß in dem Film mindestens eine Hauptrolle in Geschlechter- und Hautfarbenparität zwingend von einem Neger zu besetzen ist und daß entweder Präsident Scrooge oder Lord Helmchen plötzlich an Selbstzweifeln leiden und seine schwule LBwasauchimmer-Seite entdecken und ausgiebig erforschen muß.

Besser als der letzte James Bond wäre der Film damit schon mal automatisch.


Freuden mit IPv6

Über kurz oder lang wird man um den Rotz ja nicht herum kommen, also beschäftige ich mich gerade damit, wie man denn

  • die Fritzbox
  • PiHole
  • und die Wireguard-Verbindung ins Heimnetz (und von da aus wieder nach draußen) IPv6-tauglich kriegt.

Erstmal kommt die Fritzbox dran, sofern das der Provider nicht schon getan hat. Was man da wählen muß, hängt sehr vom Internetprovider ab. Eine allgemeine Anleitung von AVM dazu gibt es hier: IPv6 in FRITZ!Box einrichten.

Wichtig ist, daß unter Heimnetz–> Netzwerk–> Netzwerkeinstellungen –> weitere Einstellungen (ganz unten) –> IPv6-Einstellungen –> Unique Local Addresses der Punkt „Unique Local Addresses (ULAs) zuweisen“ aktiv ist – sonst kriegen die Rechner keine lokale „fd00“-Netzwerkadresse.

Weiterhin kann man unter „Internet –> Zugangsdaten –> IPv6“ auch „DHCPv6 Rapid Commit“ abschalten – damit werden nur zwei Nachrichten zwischen Router und Gegenstelle beim Verbindungsaufbau vom DSL eingespart und die Stabilität des Verbindungsaufbaus erhöht. Mit „IPv6-Adresse der FRITZ!Box zufällig festlegen“ sorgt man außerdem dafür, daß sich Angreifer nicht ganz so leicht auf die Fritzbox einschießen können.

Als zweites kommen alle im lokalen Netz befindlichen Rechner dran. Üblicherweise nehmen die inzwischen meist eine von der Fritzbox angebotene IPv6-Adresse ohne weiteres Zutun. Sonst muß man in den Verbindungseinstellungen die IPv6-Unterstützung aktivieren – bei einem Linux mit KDE z.B. in den Systemeinstellungen unter „Verbindungen“.

Aber damit ist es nicht getan. Warum? Da IPv6 um die Jahrtausendwende konzipiert wurde, als man rückblickend einfach nur naiv und blöde war und dachte, daß es doch eine total tolle Idee sei, ein jedes Gerät direkt im Internet auffindbar und eindeutig identifizierbar zu machen, hat man da ja einiges anders und aus meiner ganz persönlichen Sicht dümmer gemacht als bei IPv4. Ja, ich weiß, irgendwelche Admins von Großnetzwerken werden mir da energisch widersprechen, aber ich persönlich *mag* abgeschlossene private 192.xxx.xxx.xxx-Netzwerke hinter einem Router und die Logik, daß alles per NAT vom Router weitergereicht muß. Der hat damit erstens auch automatisch mit dem DHCP-Server den Daumen drauf , welche IP ein Gerät bekommt, zweitens was denn raus- oder rein kann, und drittens erlaubt das, daß mein Drucker intern eine feste IP, nach draußen aber eine gänzlich andere dynamische hat – was mit IPv6 bzw. zumindest mit dem, was eine Fritzbox dabei hat, und richtiges NAT66 gehört nicht dazu, so schlicht und einfach nicht möglich ist. Dort erhält ein Gerät nämlich nur den vorderen Teil der IP (den Präfix) vom Router vorgegeben. Den hinteren Teil dagegen denkt es sich anhand seiner festen Hardware-MAC-Adresse selber aus – und die reicht üblicherweise völlig, um das Gerät zu eindeutig identifizieren. Privacy? War damals kein Thema.

Immerhin ist man irgendwann auf die Idee gekommen, daß „eindeutig identifizierbar“ eventuell nicht der Weisheit letzter Schluß war, und hat wenigstens die „Privacy Extensions“ in den IPv6-Standard hineingebastelt, mit denen sich ein Gerät dann nicht nur eine externe und eine interne IPv6-Adresse gibt, sondern auch eine zweite externe (und ggf. auch eine zweite interne), deren hinterer Teil dann variabel ist – zumindest sofern das im Betriebssystem des Geräts auch aktiviert wurde. Sofern einem der Provider dann noch freundlicherweise regelmäßig einen neuen Präfix zuteilt (was aber keineswegs sicher ist, schließlich gibt es genug IPv6-Adressen), kommt man damit dann wieder auf eine variable IP. Mit Glück will der Provider Geld verdienen und setzt die Kunden deshalb im Standard auf dynamische Präfixe. Falls nicht, freut sich halt jede Marketingfirma, der einen tracken will.

Im Ergebnis haben wir dann für jedes Gerät nicht eine IP, sondern derer vier bis fünf, eventuell auch sechs – einfach weils offenbar Spaß macht, Adressen zu verschenken:

  • eine feste globale IPv6-Adresse („global unique address“ = „GUA“)
  • eine temporäre globale IPv6-Adresse, die durch die Privacy Extensions erzeugt wurde
  • eine feste lokale „fe80“-IPv6-Adresse („LLA“ = „link local address“), die nur zur internen Kommunikation im Netzwerk dient
  • eine feste lokale „fd00“-IPv6-Adresse („ULA“ = „unique local address“), die der Kommunikation im internen Netzwerk dient, wie es die 192.xxx-Adressen bei IPv4 tun
  • ggf. eine temporäre lokale „fd00“-IPv6-Adresse, die durch die Privacy Extensions erzeugt wurde
  • … und eventuell in einem größeren Netzwerk auch noch eine „site-local unicast address“ (SLA), deren Sinn sich dem Maschinisten nicht erschließt.

Nachdem temporäre Adressen einen Zwischenstatus „gilt noch, aber nur noch für eingehende Verbindungen“ haben, können da auch noch eine oder mehrere temporäre „veraltete“ temporäre Adressen hinzukommen. Maximale Unübersichtlichkeit also…

Aber gut, hoffen wir mal das beste und schalten als erstes bei jedem einzelnen Rechner im Netzwerk (man bedanke sich bei dem Erfinder von SLAAC – der „Stateless Address Autoconfiguration“ dafür) die Privacy Extensions an. Bei Windows und MacOS darf der geneigter Leser selber suchen – bei Linux (zumindest den Debian-Derivaten) sind die Privacy Extensions per Default ABGESCHALTET und es gibt (natürlich) mehrere Wege der Aktivierung.

Prüfen kann man das mit den folgenden Befehlen:

  • „cat /proc/sys/net/ipv6/conf/all/use_tempaddr“
  • „cat /proc/sys/net/ipv6/conf/default/use_tempaddr“
  • „cat /proc/sys/net/ipv6/conf/eth0/use_tempaddr“ (sowie allen weiteren Ethernetanschlüssen)
  • „cat /proc/sys/net/ipv6/conf/wlan0/use_tempaddr“ (sowie allen weiteren WLAN-Anschlüssen)

Die Ausgabe sollte immer „2“ sein. Falls nicht, muß man die Privacy Extensions aktivieren. Offenbar am zuverlässigsten geht das, indem man direkt die Kerneleinstellung anpaßt. Hierzu im Ordner /etc/sysctl.d eine Datei namens 40-ipv6.conf erstellen und dort eintragen:

# IPv6 Privacy Extensions als Default für zur Laufzeit erzeugte Verbindungen aktivieren
net.ipv6.conf.all.use_tempaddr = 2
net.ipv6.conf.default.use_tempaddr = 2

# IPv6 Privacy Extensions für eth0 aktivieren
net.ipv6.conf.eth0.use_tempaddr = 2
# Zulässige Lebensdauer für eingehende Pakete = 24h (Default ist eine Woche)
net.ipv6.conf.eth0.temp_valid_lft = 86400
# zulässige Lebensdauer für ausgehende Pakete = 12h (Default ist 24h)
net.ipv6.conf.eth0.temp_prefered_lft = 43200

# IPv6 Privacy Extensions für wlan0 aktivieren
net.ipv6.conf.wlan0.use_tempaddr = 2
# Zulässige Lebensdauer für eingehende Pakete = 24h (Default ist eine Woche)
net.ipv6.conf.wlan0.temp_valid_lft = 86400
# zulässige Lebensdauer für ausgehende Pakete = 12h (Default ist 24h)
net.ipv6.conf.wlan0.temp_prefered_lft = 43200

Falls man mehrere Netzwerkanschlüsse/WLAN-Karten hat, müssen die Einträge dafür manuell ergänzt werden. Nach einem Neustart werden die Einstellungen übernommen. Prüfen kann man das, indem man in der Kommandozeile „ip -6 addr“ eingibt, in der Ausgabe sollte dann eine Zeile mit einer IPv6-Adreesse und dem Hinweis „scope global temporary dynamic“ auftauchen.

Damit sollte nun von jedem PC aus der Aufruf einer IPv6-Testseite wie z.B. https://test-ipv6.com/ erfolgreich funktionieren und der erste Schritt ist getan.

Für die netzinterne Kommunikation muß man bei Windows 10 (und vermutlich auch 11) außerdem festlegen, daß die interne IP bevorzugt genutzt wird – Linux macht das automatisch. Das geht nur über die Kommandozeile mit den folgenden Befehlen:

netsh
interface
ipv6
add pref fc00::/7 60 10
add pref fd00::/8 60 10
show pref (--> Ausgabe kontrollieren: sind die ergänzten Präfixe aufgeführt?)
commit
exit

Weiter gehts mit Pihole und Unbound.


Naja, Smartbroker+…

Bei dem momentanen „Donald Dumb hier – Putin da -Netanjahu oder ein anderer Verrückter dort“ gibt es an den Börsen ja öfter irgendeinen Schluckauf, und da sieht man dann, was ein Broker bzw. dessen Netzanbindung wirklich taugt.

Und eins konnte der Meister in den acht Wochen mit Smartbroker+ in der Tat wunderbar beobachten: sobald in den Nachrichten ein deutliches Ereignis auftaucht wie heute z.B. die Attacke Israels auf den Iran, grinst einen beim Öffnen von Smartbroker+ wahlweise ein fröhliches „Ups, da ist etwas schiefgelaufen“ oder ein dysfunktionaler Login-Bildschirm oder beides nacheinander an – und man kommt nicht an sein Depot.

Für jemanden, der einfach nur ein paar Indexfondsanteile herumliegen hat, ist sowas kein besonderes Problem, und mich interessiert das auch wenig, weil das ganze hier aktuell eher ne Spielwiese ist. Erst wird die Hütte fertig abbezahlt.

Aber mal ehrlich: mit so einem Anbieter, der immer dann, wenn mal etwas mehr los ist, den Zugang zu seinen eigenen Systemen nicht gebacken kriegt (und das scheint bei allen diesen Fintech-App-Brokern der Fall zu sein, wenn man mal im Netz sucht), handele ich doch keine Einzelaktien und erst recht keine Kryptowährungen! Da kann Smartbroker+ die noch so sehr als tolle neue Funktion bewerben.

Beworbener Anspruch und Wirklichkeit bei diesen Läden liegen offenbar, wenns hart auf hart kommt, weit auseinander… man kriegt halt, wofür man bezahlt.


Argl… Dependencies…

Urlaub!! Endlich!

Hier war die ganze Zeit so relativ wenig los, weil der Meister nach der Arbeit einfach keinen Bock mehr hatte – Projekte mit idiotischen Zeitplänen sind einfach nur die Pest!

Nun gut, die kommenden Wochen kann mich

  • die Arbeit im allgemeinen und
  • ein jeder verkackte Frühaufsteher, der mich vor zwölf irgendwo hinzitieren will im besonderen

mal kreuzweise im Arsche lecken. Ja, Chef, Du bist gemeint.

Als erstes ging es mit dem Rechner von $mylady weiter, der nun endgültig auf Linux umgestellt wird. Microsoft hat hiermit endgültig im gesamten Haushalt verschissen.

Nur eins wollte mal wieder nicht… Lutris. Und ich hatte natürlich beim letzten Versuch schon wieder vergessen, die Fehlersuche und vor allem die Lösung zu notieren. Daher hier ein für alle Mal:

  • wenn Ihr Lutris installiert, dann installiert am besten ERST die hier angegebenen Dependencies und DANN Lutris. Es funktioniert oft auch andersrum, aber nicht immer.
  • vor allem aber: wenn Ihr ein scheinbar funktionierendes Lutris habt,
    • das Euch aber bei jedem Versuch ein Spiel zu installieren einen „Error 256“ um die Ohren haut
    • und Euch beim Start über die Kommandozeile die folgende Fehlermeldung dazu ausgibt, obwohl Wine selbst prima funktioniert…
warning: /home/ichbins/.local/share/lutris/runners/wine/wine-ge-8-26-x86_64/bin/wine cmd.exe /c echo '%AppData%' returned empty string, error message "" 
------------------------------------------------------
Monitored process exited.
Initial process has exited (return code: 256)
All processes have quit
Exit with return code 256
DEBUG    2025-05-29 18:34:00,571 [monitored_command.on_stop:228]:Process 5365 has terminated with code 256
DEBUG    2025-05-29 18:34:01,274 [commands._monitor_task:445]:Return code: 256
ERROR    2025-05-29 18:34:01,274 [errors.__init__:19]:Befehl beendet mit dem Code 256
ERROR    2025-05-29 18:34:01,275 [exception_backstops.error_wrapper:81]:Error handling timeout function: Befehl beendet mit dem Code 256
Traceback (most recent call last):
  File "/usr/lib/python3/dist-packages/lutris/exception_backstops.py", line 79, in error_wrapper
    return handler(*args, **kwargs)
           ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
  File "/usr/lib/python3/dist-packages/lutris/util/jobs.py", line 127, in wrapper
    repeat = func(*a, **kw)
             ^^^^^^^^^^^^^^
  File "/usr/lib/python3/dist-packages/lutris/installer/commands.py", line 447, in _monitor_task
    raise ScriptingError(_("Command exited with code %s") % command.return_code)
lutris.installer.errors.ScriptingError: Befehl beendet mit dem Code 256

… dann habt Ihr gute Chancen, daß Ihr einfach nur eben diese Dependencies vergessen habt zu installieren, obwohl dieser Fehler alles mögliche suggeriert, nur nicht das. Ein verdammter vergessener Befehl – und man sucht sich den ganzen Tag doof und dusslig, warum die Sau nicht will…

Lutris und Wine bauen halt Windows nach, da muß man sich wohl auch auf Fehlermeldungen einstellen, die genauso kryptisch sind…


Ehre, wem Ehre gebührt…

Auch wenn ich mit der Kirche (und insbesondere mit der katholischen Kirche) so rein gar nix am Hut habe, war die Nachricht vom Tod des Papstes doch irgendwo schade.

Der Mann war aus meiner Sicht der erste von mir bewußt wahrgenommene an der Spitze dieses Ladens, der nicht wie Johannes Paul II. und Benedikt dem weißderteufelwievielten als ein bis zu Vergasung völlig weltfremd in seinen kirchlichen Riten herumschwebender Hampelmann daherkam. Ganz im Gegenteil war und blieb der Mann bodenständig, und er hat erkennbar am Steuer seiner Organisation gedreht – und zwar einerseits ohne jeder gerade aktuell durchs Dorf getriebenen egal wie scheinbar großen Sau hinterherzurennen, andererseits aber mit einem wirklich bewundernswerten Gefühl dafür, was er diesem monströsen Öltanker namens „Kirche“ zumuten konnte, gegen das die Titanic ein wendiges Schnellboot war.

Jetzt darf man Wetten annehmen, wen die Firma namens Kirche sich als nächsten Vorstandsvorsitzenden wählt: einen, der gegen alle Widerstände der vielen verknöcherten Typen in diesem Laden weiter am Steuerrad zerrt und so den Kurs etwas weiter in Richtung Moderne ändert? Oder einen, der ist wie seine Vorgänger und alles tut, damit diese seltsamen neuzeitlichen Ideen möglichst schnell wieder unter den Teppich gekehrt werden und dort bitte still und leise vermodern?


„Zehn Minuten!“ – Jo, hö, hö…

Zehn Minuten! So lang wie einst in der großen Transrapid-Rede des Zerstäubers besungen soll also eine Depoteröffnung bei einem der hochnotmodernen Fintech-Broker dauern.

Naja, die Abzahlung der Hütte nähert sich so ganz langsam einem Ende, das Ich ist verschollen und antwortet nicht auf des Meisters Frage und die Sperenzchen des US-Hampelmanns sorgen für sogar für mich vorhersehbare Bewegungen der Schafe an den Börsen – also probieren wir doch mal Smartbroker+ aus, watt solls:

Anmelden, App runterladen, weiter anmelden, VideoIdent – soweit ist man noch im Zeitrahmen. Und dann… warten. Aktuell seit 24 Stunden. Mal sehen, ob das bis zum Wochenende vollbracht wird…

Hätte mich ja auch gewundert, wenn sowas in Deutschland binnen zehn Minuten oder auch nur einigen Stunden klappen würde X-D


Windows-SoftRAID unter Linux

Was ein Theater: $Mylady hat nun ebenfalls Linux auf dem Rechner, Windows 11 sei Dank.

Nur ist die Kiste (die aber wunderbar läuft) inzwischen 14 Jahre alt und hat noch zwei Festplatten als Datengrab – damals aus Faulheit und weil der eingebaute Intel-RAID-Contoller eine Mimose war, als SoftRAID unter Windows eingerichtet…

Nun bringe man das mal unter Linux zum Laufen. Irgendwer hat zwar mal libldm und das Programm „ldmtool“ dafür gebaut, aber es scheint, daß derjenige durch die SSD-Verbreitung überrascht wurde: das Ding wird wohl nur noch von den letzten Mohikanern benutzt, die eben dasselbe Problem haben wie der Meister. Daher findet man dazu nicht viel, und bezüglich eines automatischen Einbindens einer solchen Platte noch viel weniger – erst recht, wenn es nicht um Systemd, sondern um SysVinit geht.

Falls das noch jemand bnötigen sollte, daher hier ein Startskript für SysVinit:

#!/bin/sh

### BEGIN INIT INFO
# Provides:          ldmtool
# Required-Start:    checkfs checkroot-bootclean
# Required-Stop:
# X-Start-Before:
# Default-Start:     2 3 4 5
# Default-Stop:      0 1 6
# Short-Description: Windows dynamic disk mount
# Description: LDMTool for Windows
#              dynamic disk mount
### END INIT INFO

PATH=/sbin:/usr/sbin:/bin:/usr/bin
NAME=ldmtool
LOG_FILE=/var/log/$NAME.log
LDMTOOL_EXEC=/usr/bin/$NAME
RUN_AS_USER=root
DESC="Windows dynamic disk mount"
PROCESSDIR=/var/run/$NAME
PIDFILE=/var/run/ldmtool.pid

# Exit if the daemon is not installed
[ -x $LDMTOOL_EXEC ] || exit 0

# load init-functions
[ -f /lib/init/vars.sh ] && . /lib/init/vars.sh
[ -f /lib/lsb/init-functions ] && . /lib/lsb/init-functions

# start command
do_start() {
	log_daemon_msg "Running $DESC" "$NAME"
	OPTS="create all"

	if [ ! -r "${LOG_FILE}" ]; then
		touch "${LOG_FILE}"
	fi

    # Ensure PROCESSDIR exists and is accessible
    install -o root -g root -m 755 -d $PROCESSDIR

	start-stop-daemon --start --background --user ${RUN_AS_USER} --make-pidfile --pidfile $PIDFILE --exec ${LDMTOOL_EXEC} -- ${OPTS}
	RETVAL="$?"
	CURRENTDATE=`date +"%F %T,%N"`
	if [ $RETVAL -eq 0 ]; then
		echo "$CURRENTDATE ldmtool create executed successfully, option flags $OPTS" >> $LOG_FILE 2>&1
		exit 0
	else
		echo "$CURRENTDATE ldmtool error with option flags $OPTS, error code $RETVAL" >> $LOG_FILE 2>&1
		log_end_msg 1
        exit 1
	fi
	log_end_msg 0
}


case "$1" in

    start|stop)
        do_${1}
        ;;

    *)
        echo "Usage: /etc/init.d/$NAME {start|stop}"
        exit 1
        ;;

esac
exit 0

Die Installation geht wie folgt:

  1. ldmtool aus der Paketinstallation installieren, sofern nicht bereits geschehen
  2. das obige Service-Skript nach /etc/init.d kopieren und ausführbar machen
  3. mit „sudo update-rc.d ldmtool defaults“ aktualisieren
  4. dann den Service den passenden Runleveln hinzufügen (bei MX Linux mit sysv-rc-conf) und den Service starten.
  5. entweder mit ldmtool (siehe Anleitung im Netz) oder durch blick in den Ordner /dev/mapper den Namen des Symlinks für das Raid-Volume herausfinden
  6. Nun den gewünschten Mount-Ordner anlegen, z.B. /mnt/ldm-disc.
  7. Abschließend das SoftRAID in der /etc/fstab wie folgt mounten:
/dev/mapper/ldm_vol_[Name des Volume]                /mnt/[Mount-Ordner]          ntfs    noatime,nosuid,nofail,users,nodev,noexec,_netdev                        0 0

Der kleine Punkt „_netdev“ hat einiges an Zeit gekostet: Das Mounten der Einträge in der fstab passiert wohl VOR dem Ausführen der Init-Skripte – da ist ldmtool aber noch nicht gelaufen, es ist also nix zum Mounten da.

Mit „_netdev“ verzögert man das Mounten dann, bis das Netzwerk steht – eigentlich ist das für Netzwerkshares gedacht. Bis dann ist aber auch der Service gestartet worden, und damit ist das SoftRAID verfügbar.

Amen.


Tief durchatmen…

… und sich jeden, wirklich jeden Tag beim Blick in die Nachrichten laut vorsagen: „Die Amis kannten und wollten das lügende und von jeglicher Moral gänzlich unbelastete Arschloch mit dem Hamster auf dem Kopf!“

Da gibt es einfach nix schönzureden dran, und da lohnt es sich nicht, deswegen zu verzweifeln und sich noch mehr graue Haare wachsen zu lassen.

Wenn es nur nicht jedesmal den Blutdruck hochtreiben würde, wenn einem wieder eine Schlagzeile mit dem geistigen Dünnschiß dieses Typen ins Auge springt…


Ruhen Sie sanft, Herr Baum

Gerhard Baum ist tot. Damit wäre dann einer der ganz wenigen Politiker der FDP weg, vor denen der Meister den Hut ziehen würde. Ein weit über seine Zeit hinaus aktives Überbleibsel aus einer anderen Ära und neben Frau Leutheusser-Schnarrenberger der letzte Rest des Freiberger Kreises, des einzigen guten Teils der FDP.

Innenminister war er zwar vor meiner Zeit, aber seit den 90ern fällt mir aus dem Stegreif nichts ein, was der Mann getan hat, was ich nicht entweder gut akzeptieren oder sogar aus tiefstem Herzen unterstützen würde.

Und das bei einem Politiker.

Danke für Ihren Widerstand und Ihre Überzeugungen, Herr Baum – vor allem gegen die deutlichen Worte gegen Ihre zum Wendehals und Lobbyistensprachrohr verkommene eigene Partei und gegen diverse Versuche Ihrer Nachfolger im Amt – Stichwort Online-Durchsuchung, Vorratsdatenspeicherung etc.

Er wird fehlen. Immerhin muß er sich aber wenigstens nicht noch mehr von der Scheiße antun, die die Orange mit Hamster auf dem Kopf und ihre Wanze so überreichlich verzapfen.

Hier ein erstaunlich guter Artikel der Kanzlei, wo er zuletzt als Anwalt gearbeitet hat, zu seinem 90. Geburtstag vor zwei Jahren:


ESD-Unterlagen testen

Schon spannend, wie viel Quatsch es zum Prüfen von ESD-Matten für den Elektronikarbeitsplatz im Netz zu lesen gibt. Oft liest man „geht schon, messen kannste eh nix“, woanders soll man die Matte mit einem nassen Lappen traktieren und hoffen, das man dann messen kann – selbst in guten Elektronikforen wird da doch recht kräftig gerätselt

Falls jemand dasselbe Problem hat: man kann im Netz die US-Norm dazu finden, die ANSI ESD STM4-1 2017. Die zeigt einem schon mal, wie es die Profis tun.

Als Heimversion und daran angelehnt macht der Meister folgendes:


Uni 12e die zweite

Kürzlich schrob ich ja bereits über meine DDR-Errungenschaft.

Nachdem der Vorbesitzer bei dem Gerät am Batteriedeckel herumlaboriert und ein Stück davon herausgeknipst hatte, um dort ein Kabel herauszuführen (er wollte wohl Batterien sparen), trat nach der erfolgten kleinen Überholung der innere Monk des Meisters zutage – das demolierte Stück Plastik störte mich.

Was tut man also? Man guckt, wo man sowas herkriegen kann… und natürlich ist es dann billiger, ein komplettes defektes Gerät zu kaufen statt einen einzeln angebotenen Batteriedeckel.

Also ist nun ein zweites Exemplar hier – dieses ist laut Aufdruck im Batteriefach von 1986 und in hochelegantem 70er-Jahre-Orange… naja, Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

Nachdem es eh nicht geht, kann man auch deutlich freier dran rumspielen… also zerlegen wir das Teil doch mal, pflücken den sagenhaften Transverster raus und werfen einen Blick auf die Leiterplatten…:

Im Gegensatz zu meinem neueren Exemplar sieht man doch ein paar Unterschiede:

  • auf der unteren Leiterplatte mit den vielen Teilerwiderständen gibt es nur wenig Veränderungen: Einmal wurden hier noch bei R11 bis R14 noch Teilerwiderstände mit 180 Ω / 1,8 kΩ / 18 kΩ und 180 kΩ verbaut. Einer davon ist aber wahrscheinlich ein Kohleschichtwiderstand, und die Genauigkeit ist nicht die beste. Da ist fröhliches Nullen bei jedem Wechsel des Widerstandsbereichs angesagt…
  • Weiterhin ist der 2,7 Ohm-Widerstand R9 noch kein handgewickelter Drahthaufen auf einer kleinen schwarzen Spule, sondern noch ein richtiger Widerstand.
  • Die zweite Leiterplatte mit dem Operationsverstärker sieht dagegen doch ein wenig anders aus: zum ersten sind hier die sechs Schutzdioden noch vorgesehen, aber nicht bestückt. Stattdessen wurde die Doppel-Diode, die beim Gerät von 1989 dann einen Platz auf der Leiterplatte erhalten hat, freifliegend am blauen Widerstand und dem unteren roten Kabel angelötet.
  • Als Glättungskondensatoren für die Spannungsversorgung zum Operationsverstärker kommen noch die berüchtigten roten „Arbeiterfahnen“ zum Einsatz, die offenbar chronisch Kurzschlüsse verursachen.
  • Und bei der Fertigung hat der Bestücker übel geschlampt: die Dioden VD1 und VD2 sollten eigentlich gegenläufig eingesetzt sein, so daß sie sowohl eine positive wie auch eine negative Überspannung ableiten. Hier hat ein Depp beide in derselben Richtung montiert… die Schutzfunktion ist daher in einer Richtung schlicht nicht vorhanden.
  • Die kleine Transverterplatine zur Erzeugung von +6V und -6V aus der 1,5V-Batterie ist dagegen unverändert. Man beachte den winzigen Trafo rechts: sauber verschraubt, daß man sich im Fall des Falls hinsetzen, das Ding zerlegen und mit Lackdraht selber neu wickeln kann!

Die Neugier, ob ich das Teil wieder zum Laufen kriege, hat natürlich gesiegt. Erste Erkenntnis: der Transverter wollte nicht – neue Elkos haben geholfen. Mal sehen, was noch so kaputt ist…